Angehört: Apples EarPods

Symbol einer ganzen Generation von Hipstern, Yuppies, Musikern und … eigentlich ALLEN, die keinen Zune ergattern konnten. Ich spreche von den weißen iPod Kopfhörern, die später mit Erscheinen des iPhones noch ein Mikrofon spendiert bekommen haben und jeden Träger eindeutig als iPod/iPhone Nutzer identifiziert haben.

Nach 11 Jahren Feldtest in Millionen – ach wahrscheinlich Milliarden von menschlichen Ohren hat Apple dieses Jahr komplett neue Kopfhörer vorgestellt – die EarPods. In der Gerüchteküche auf Grund des unwahrscheinlichen Produktnamens und der sonderlich wirkenden Fotos aus vermeintlichen Produktionshallen als nicht glaubwürdig abgestempelt, waren die EarPods in der iPhone 5 Keynote vermutlich die einzige echte Überraschung.

Ich überspringe den Teil der ausführlichen Featurebeschreibung, die man sich besser im Werbevideo von Sir Jonathan „Jony“ Ive erklären lässt:

Jetzt aber zum wichtigen Teil, dem persönlichen Test!

Angefasst und eingesteckt

Die EarPod Kabel sind etwas glatter als die Vorgängerkabel. Na und? Sie lassen sich dadurch leichter auseinanderwurschteln! Die alten Strippen haben vermutlich etwas mehr Weichmacher und fühlen sich dadurch mehr nach einer gummierten Oberfläche an. Beim Entwirren kleben die alten Kabel förmlich aneinander… Auch der Übergang vom Stöpsel zum Kabel sind ab sofort nicht mehr in Gummi eingefasst, auch das führt dazu, dass das Auseinanderwurschteln statt 26,1 Sekunden nur noch gefühlte 15,3 Sekunden dauert. Das alleine kann für manch Geplagte ein Kaufargument sein.

Die EarPod Ohrteile sind auch nicht mehr mit dem Gummiring des Vorgängers eingefasst. Das ist kein Nachteil, sondern ein Problem weniger. Denn ich durfte zuvor alle 1-1,5 Jahre diesen dünnen Gummiringen beim Zerbröseln zusehen. Danach hielten die Ohrteile nicht mehr bzw. waren durch die freiliegenden scharfen Kanten sehr unangenehm zu tragen. Das ist jetzt Vergangenheit und die Werbung verspricht nicht zuviel: Die Ohrteile sitzen wirklich gut. Weder zu locker, noch zu fest. Auch bin ich nicht komplett von der Außenwelt akustisch abgeschottet, was bei anderen In-Ears zwar akustisch ein Vorteil ist, aber z. B. unterwegs ein Nachteil sein kann: z. B. im Straßenverkehr als Fußgänger oder Radfahrer. Nein, die EarPods haben hier meines Erachtens einen guten Mittelweg gefunden. Und so kommen wir zum Klang…

Angehört

Wie klingen nun die EarPods? Sie klingen für 29 Euro Ohrstöpsel ausgesprochen gut! Die Bässe sind gegenüber den alten Apple Stöpseln deutlich tiefer und präsenter. Auch im Bereich der höheren Frequenzen hat Apple bei den EarPods nachgebessert. Im direkten Vergleich klingen die alten Ohrhörer muffig, detailarm und einfach langweilig. Die EarPods hingegen klar, satt und insgesamt sehr ausgewogen.

Fazit

Allen neuen iPods, iPhones und iPads (ausgenommen iPad mini) erhalten mit den EarPods endlich einen Ohrhörer, der dem Hauptprodukt würdig ist. Denn was nützt der schickste iPod bespielt mit perfekten Audioaufnahmen (z. B. in Apple Lossless), wenn der beiliegen Ohrhörer schick aussieht, jedoch bescheiden klingt?

Ich bin froh, endlich Ersatz für die alten Stöpsel gefunden zu haben, der sich in allen Situationen im Ohr gut anfühlt und auch wirklich ordentlich klingt.

Man darf bei 29 Euro natürlich keine Wunder erwarten. Spezielle hochwertige In-Ear-Systeme sind den halb offenen EarPods weiterhin akustisch überlegen. Auch ich werde meine teureren Shure E2c In-Ears nicht wegschmeißen – beide Systeme ergänzen sich im Alltag eigentlich ideal. Die eher offene Bauweise der EarPods lässt im Straßenverkehr oder auch im Supermarkt noch den Zugang zur Außenwelt und man hat die Freisprechfunktion. Die In-Ears kommen dann zum Einsatz, wenn die Außenwelt stört und ich mich voll und ganz auf die Musik konzentrieren möchte: z. B. im Zug.

Klare Kaufempfehlung von mir, z. B. bei Amazon, aber bitte darauf achten, keine Billigkopie zu erwischen!

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